Objekte und Epochenschwerpunkte

  • Bildkünste des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Nord- und Westeuropa
  • Wand- und Tafelmalerei in Italien in Mittelalter und Renaissance
  • Umgang mit mittelalterlicher Kunst in Neuzeit und Moderne
  • Fach- und Forschungsgeschichte der Kunstgeschichte
  • Industriekultur im Spiegel der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts

 

Forschungsperspektiven

  • Künstlerischer Bildwandel und Zeichengenese als Formen des Bedeutungswandels
  • Bildsprache und Argumentationsstrategien der Tafelmalerei
  • Semantische Kodierung von kultureller Fremde und religiöser Alterität
  • Verflechtung von Erfahrungswelt und religiöser Bildwelt
  • Alteritätsdiskurse und Geschlechterdifferenz
  • Historizität kunsthistorischer Methoden und Forschungsperspektiven

 Vgl.: Publikationen, Vorträge, Lehre


 

Aktuelle Projekte

 

A   Alterität und fremde Ferne in den Bildkünsten des Mittelalters

Im Fokus des Projekts steht die Wahrnehmung, visuelle Darstellung und Deutung religiöser

Alterität aus der Perspektive der mittelalterlichen christlichen Gesellschaften Nord- und Westeuropas.  Es wird davon ausgegangen, dass ihre Verknüpfung mit sozialen, moralischen und
ethnischen Aspekten sowie mit der bildlichen Thematisierung von kultureller Differenz

variierende Beurteilungsmöglichkeiten von religiöser Alterität bereitstellte. Diese thematisch breitere Bildargumentation soll gegen eine in den historischen Wissenschaften dominierende vorschnelle Festschreibung von Stereotypen jüdischer und islamischer Feindbilder in den

bildlichen Repräsentationen herausgearbeitet werden. Der Schwerpunkt der Recherchen liegt

auf der Offenlegung von bisher in der Analyse übersehenen Bildzeichen und Kennzeichnungs-praktiken zu den "Heiden", einer unscharfen Bezeichnung, die unterschiedliche Positionen von religiöser Alterität in den Blick nehmen konnte. Die Grundlagen der mittelalterlichen Konstruktion von Alterität und ihre Argumentationsmuster sollen in ihrer Differenz zu themengleichen

Diskussionen der Moderne offengelegt werden.

 

B   Gewalt, Leid und Bewährung:
      Zur Funktion der Schmerzdarstellung im mittelalterlichen Bild

Mittelalterliche Bilder verfügen über differenzierte Gestaltungsmöglichkeiten, um sowohl im religiösen als auch im säkularen Bereich Schmerzen in unterschiedlichen Abstufungen dar-

zustellen. Neben expressiven Schmerzäußerungen stehen Darstellungen eines zurück-

genommenen Schmerzes, aber auch dessen Abwesenheit trotz dargestellter Gewaltanwendung

sowie die Inszenierung der Spuren erlittenen Schmerzes. Die Bilder kalkulieren dabei das Erfahrungswissen der Rezipient/innen um den eigenen bzw. den an Dritten beobachteten

Schmerz ein, um teils in der Verstärkung, teils in der Kontrastierung solcher Erfahrungen das Verständnis von Schmerzzufügung und Schmerzäußerung im Bild zu formen. Der komplexe Zusammenhang zwischen der körperlichen Schmerzerfahrung als Erfahrungswissen und den Strategien ihrer bildlichen Darbietung wird in mehreren Einzelstudien auf seine kulturellen Deutungsmuster befragt werden.

 

In diesem Zusammenhang biete ich auf dem VI. Forum Kunst des Mittelalters: "Sinne / Senses"

(28. Sept. - 1. Okt. 2022, Frankfurt a. M.), eine Sektion an:

(Funktionen der Schmerzrepräsentation)